Tee bei Histaminintoleranz
Tee bei Histaminintoleranz – dazu muss man erst einmal wissen, was Histaminintoleranz ist. Histaminintoleranz ist eine Unverträglichkeitsreaktion des Körpers auf Histamine. Es handelt sich um eine Stoffwechselstörung, bei der der Körper das Enzym Diaminoxidase (DAO) nicht ausreichend produziert, um Histamin abzubauen.
Aber was sind Histamine?
Histamin ist eine Substanz, die natürlich im Körper vorkommt und an vielen Prozessen beteiligt ist, wie zum Beispiel der Immunantwort und der Regulierung von Magensäure und Durchblutung. Im Allgemeinen ist Histamin ein synthetisch herstellbarer Naturstoff, der im Körper als Neurotransmitter wirkt, ein sogenanntes biogenes Amin. Der Botenstoff Histamin sorgt für unterschiedlichste Prozesse im menschlichen Körper. Er steuert den Schlaf-Wach-Rhythmus, regelt die Körpertemperatur, senkt den Blutdruck und wirkt sogar auf das Immunsystem. Zudem kontrolliert er den Appetit und die Magensäureproduktion. Wenn jemand eine Histaminintoleranz hat und histaminreiche Lebensmittel oder Medikamente konsumiert, sammelt sich das überschüssige Histamin im Körper an, da es nicht ausreichend abgebaut werden kann. Ok – gehen wir weiter! Wo ist Histamin enthalten? Das ist sehr wichtig zu wissen, wenn man eine Histaminintoleranz hat, und das sind immerhin 11 % der deutschen Bevölkerung.
Histamin findet sich in:
- Nudeln
- Weizenprodukten
- Backwaren aus Hefeteig
- Nüssen
- Kakao und Schokolade
- Nougat
- Marzipan
- Tomaten
- Spinat
- Zitrusfrüchten
- Avocados
- Ananas
- Papaya
- Bananen
- Kiwi
- Himbeeren
- Sauerkraut
- Meeresfrüchten und Schalentieren
- Thunfisch, Makrele, Hering, Sardellen
- reifem Käse, Camembert
- Fertigprodukten
- Konserven
- rohen Wurstsorten (Salami, Mettwurst)
- rohem Schinken
- Sojasauce
- Wein, Bier oder Sekt
- frischem oder tiefgefrorenem Fisch, nicht geräuchertem oder gesalzenem Fisch
Wichtig: Eine Fischvergiftung geht oft auf einen extrem hohen Histamingehalt zurück!
Wie äußert sich Histaminintoleranz?
Typische Symptome sind zum Beispiel:
Hautreaktionen: Juckreiz, Rötungen, Nesselsucht oder Ekzeme.
Verdauungsbeschwerden: Bauchkrämpfe, Blähungen, Durchfall, Übelkeit oder Erbrechen.
Atembeschwerden: Kurzatmigkeit, verstopfte oder laufende Nase, Niesen oder Husten.
Kopfschmerzen oder Migräne
Herz-Kreislauf-Symptome: niedriger oder hoher Blutdruck, beschleunigter Herzschlag oder Schwindel, Herzrasen und Atemnot
Allgemeine Symptome: Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, depressive Verstimmungen oder Angstzustände.
Diese Stoffwechselstörung dauert meistens 10–12 Stunden und nicht nur wenige Minuten. Auch Nesselsucht, geschwollene Augenlider, Herzrhythmusstörungen und Sodbrennen können bei Histaminintoleranz auftreten. In schlimmsten Fällen kann es zu einem allergischen Schock kommen. Die Schwere und Häufigkeit der Symptome kann je nach individueller Toleranz gegenüber Histamin variieren. Manche Menschen mit Histaminintoleranz können nur geringe Mengen an histaminreichen Lebensmitteln oder Medikamenten vertragen, während andere bei einer größeren Aufnahme von Histamin stärkere Symptome aufweisen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Histaminintoleranz oft mit anderen Erkrankungen verwechselt werden kann, da sich die Symptome ähneln können. Daher ist eine genaue Diagnose durch einen Arzt wichtig, um die entsprechende Behandlung zu erhalten.
Welcher Tee ist bei Histaminintoleranz empfehlenswert?
Man kann bei Histaminintoleranz sehr gut Tee trinken, angefangen beim altbekannten Kamillentee über Pfefferminztee bis hin zu Ingwertee und Hibiskustee. All diese Teesorten sind koffeinfrei und können daher auch von Kindern getrunken werden. Grüner Rotbuschtee und Zistrosentee sind speziell aufgrund ihrer vielen sekundären Pflanzenstoffe hervorragend für Menschen mit Histaminintoleranz geeignet. Sie wirken beruhigend auf den Verdauungsapparat, sind krampflösend, stärken das Immunsystem und entgiften den Körper. Zudem fördern sie den Abbau von Histamin. Auf Kaffee, Hagebuttentee (da er die Histaminausschüttung sogar noch fördert), Matetee, Brennnesseltee, Schwarztee und Grünen Tee sollte unbedingt verzichtet werden, da diese Teearten die Ausschüttung von Histamin sogar noch fördern. Sie sehen also, man sollte die positive Wirkung von Tee bei Histaminintoleranz nicht unterschätzen.